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Rosen richtet eigenes Wasserstoff-Labor ein und baut Testgelände massiv aus

Das Potential von Wasserstoff auf 16 Fußballfeldern testen

Die ROSEN Gruppe stellt die Weichen für die Zukunft und eröffnet am Standort Lingen (Ems) das erste eigene Wasserstoff-Prüflabor. Es ist Teil des neuen, rund 4000 m² großen Test-Center-Gebäudes auf dem Testgelände des Unternehmens. Nachdem ROSEN diesen Bereich stark erweitert hat, wurden die Rahmenbedingungen für rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze am Lingener Standort geschaffen.

 

„In der Energielandschaft von Morgen wird umweltfreundlicher Wasserstoff weltweit eine tragende Rolle spielen. Wir sind in der Lage, Expertenwissen, modernste Inspektionstechnologien und umfangreiche Materialprüfverfahren zu verbinden. Die Vergrößerung des Testgeländes versetzt uns in die Lage, alle unsere Testverfahren an einem Ort zu bündeln“, sagte Patrik Rosen, Vertreter der Eigentümerfamilie, bei der Eröffnung des Test-Center-Gebäudes.

 

Das neue Test-Center-Gebäude steht auf dem Testgelände der ROSEN Gruppe in Lingen (Ems), das nach der Erweiterung nun in etwa so groß wie etwa 16 Fußballfelder ist. Hintergrund der massiven Erweiterung sind die stark ansteigenden Kundenanforderungen. „Im Zuge der Energiewende entstehen neue Herausforderungen für unsere Kunden: neue Nutzungsarten ihrer Anlagen, zusätzliche Nachweispflichten sowie ein erheblich größeres Interesse der Öffentlichkeit. All diese Faktoren erfordern wesentlich mehr Tests als bisher. Dafür sind wir nun optimal aufgestellt“, fasst Rosen die Einflussfaktoren zusammen.

 

 

 

Im Außenbereich des Testgeländes in Lingen (Ems) testet die ROSEN Gruppe ihre Inspektionsgeräte mit sogenannten Zugtest-, Pumptest- und Wasserversuchsanlagen. Allein rund 22.000 qm² nimmt das weltweit größte Lager für Prüf-Rohrstücke ein. Diese sind von höchster Relevanz für die Überprüfung und Verbesserung der Inspektionsgeräte, da die Sensorik an realen Fehlerstellen kalibriert und weiterentwickelt wird. Im neuen Test-Center-Gebäude werden alle Labortests zentral zusammengeführt: Materialtests (nun auch in Wasserstoff), Sensorik-Tests, Ausdauer- und Verschleißfestigkeitstests, Test-Datenauswertung, Klimasimulation sowie die Vor- und Nachbereitung der aufwendigen Rohrinstallationen. Alle Tests werden unter anderem nach den aktuellsten ISO-Testverfahren durchgeführt, verifiziert und die Ergebnisse überprüft (validiert).

 

„Wir bieten mit unserem Wasserstofflabor jegliche Materialprüfverfahren für die Industrie an, um sie dabei zu unterstützen, bestehende Gasnetze effizient für den Wasserstofftransport umzuwidmen und weiterhin zuverlässig und sicher zu betreiben,“ sagte Rosen. Denn Wasserstoff kann die Eigenschaften einer Pipeline verändern. Das Ausmaß kann je nach Stahlsorte, Mikrostruktur und Wasserstoffkonzentration variieren. Die Eigenschaften bestehender Leitungen müssen im Rahmen von Umwidmungen entsprechend neu bewertet werden. Darüber hinaus werden unternehmensinterne Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet des Wasserstoffs unterstützt und gefördert. Das Emsland ist Wasserstoff-Modellregion und ROSEN ist seit Beginn als Partner dabei. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die das Unternehmen mit seinem neuen Labor sammelt, wird es auch hier in der Region einbringen. Aber auch die globale Energiewirtschaft hat das Potenzial von Wasserstoff als Alternative zu fossilen Brennstoffen erkannt. Geplant ist ein europäisches Pipeline-Netz, das ab Mitte der 2020er Jahre schrittweise ausgebaut wird und die „Hydrogen Valleys“ miteinander verbindet. Bis 2040 soll das Netz 23.000 km Rohrleitungen in neun europäischen Ländern umfassen. Drei von vier Leitungen sollen dabei umgewidmete Gasleitungen sein. „Hier entstehen Potenziale, die wir mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich der Anlageninspektion – plus unserem neuen Wasserstofflabor –, bedienen können,“ stellte Patrik Rosen fest.

 

Wasserstoff als Energieträger steht bereits seit mehreren Jahren im Fokus des Technologiekonzerns und stellt einen wichtigen Eckpfeiler der langfristigen Unternehmensstrategie dar. Mehrere Standorte der ROSEN Gruppe waren für den Bau des Wasserstofflabors im Gespräch. Ausschlaggebend für Lingen (Ems) war die große Entwicklungsabteilung, die kurzen Wege von Idee zu Forschung, Entwicklung und Fertigung sowie die bestehenden Testanlagen. Die Einrichtungsarbeiten für das Test-Center-Gebäude befinden sich im Abschluss. Mit der Installation der erforderlichen Ausrüstung ist die Fertigstellung des Wasserstoff-Labors für Anfang 2022 geplant.

 

 

Quelle: ROSEN Gruppe