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Umweltminister Lies im IndustriePark: Energie bleibt im Fokus

Minister „Reallabor Emsland“ vorgestellt

Der Rückbau des Kernkraftwerkes Lingen und die Zukunft des Energiestandortes nach dem Abschalten des Kernkraftwerkes Emsland Ende 2022 haben am Freitag im Mittelpunkt eines Besuches von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) im Industriepark gestanden.

 

Das Kernkraftwerk Lingen an der Schüttorfer Straße wurde 1977 außer Betrieb genommen und 1988 in den sogenannten Sicheren Einschluss überführt. Seit 2016 befindet sich das Kraftwerk im Rückbau. Die hierbei gesammelten Erfahrungen will RWE Power auch für den Rückbau des Kernkraftwerks Emsland nutzen, das noch bis zum 31. Dezember 2022 Strom produziert.

 
„Am Gespräch mit dem Minister nahmen unter anderem auf der Seite des Energiekonzerns RWE neben Wolfgang Kahlert, Leiter des Kernkraftwerkes Emsland, auch Nikolaus Valerius, Vorstand der RWE Power AG teil. Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone, Erster Kreisrat Martin Gerenkamp, Lingens Wirtschaftsförderer Ludger Tieke und Sebastian Thedering, Netzwerkmanager für den Bereich Energie in Lingen, waren weitere Gesprächspartner. Sie stellten dem Minister unter dem Stichwort „Reallabor Emsland“ vor, wie sich die Region die Gestaltung der Energiewende und die Zeit nach dem Auslaufen des Reaktorbetriebes vorstellt.

 
So soll die auf dem Meer produzierte Windenergie über HGÜ-Leitungen (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungen) zwischengespeichert und über ein Elektrolyseverfahren zur Produktion von Wasserstoff zu Mobilitätszwecken verwendet werden. Dabei sollen die vorhandenen Strom-, Wärme- und Gasnetze am Energiestandort Lingen genutzt werden. Stadt und Landkreis setzen bei der Realisierung dieser Pläne auf die Unterstützung durch die RWE und das Land. In dem Gespräch mit Lies ging es außerdem darum, wie die
Industriestromversorgung am Standort Lingen dauerhaft weiterhin sicher gewährleistet werden kann.

 

Der Sozialdemokrat zeigte sich beeindruckt von der Herangehensweise der Akteure in der Region. Während an anderen Standorten eher die Verhinderung von Infrastruktur thematisiert werde, „wird hier gefragt: Wie kann ich aus dem, was da ist, einen Vorteil generieren?“ Lies betonte deshalb, dass mit dem Rückbau der Kernkraftwerke in Lingen keinesfalls das Ende des Energiestandortes verbunden sei. „Die Energie bleibt im Fokus“, unterstrich der Umweltminister. „Es gibt keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern es gilt, die Chancen zu nutzen“, ermutigte er Stadt, Landkreis und Wirtschaft in der Region, an der Weiterentwicklung des Energiestandortes zu arbeiten.

 

„Beim Rückbau unserer Kernkraftwerke verfolgen das Land Niedersachsen und wir das gleiche Ziel: Es soll sicher, professionell und effizient erfolgen. Und das gilt auch für die Entsorgung der Abfälle“, sagte RWE-Vorstand Valerius. Der Besuch von Umweltminister Lies sei aber auch eine „ideale Gelegenheit für uns gewesen, deutlich zu machen, dass der Standort Lingen für RWE weiter eine hohe Bedeutung hat“, sagte Valerius. Zum einen als zuverlässiger Stromlieferant mit dem Kernkraftwerk Emsland und dem Erdgaskraftwerk. „Zum anderen arbeiten wir hier an der Entwicklung neuer Konzepte für die Energieversorgung der Zukunft.“

 


Die Größe des Energiestandortes Lingen wird auch am Modell deutlich, das RWE-Vorstand Nikolaus Valerius am Freitag (vierter von links) Umweltminister Olaf Lies (fünfter von links) im Infozentrum der RWE in Lingen erläuterte.

Foto: Thomas Pertz

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