Industrielle Inseln im Park

„Good morning“ ab September

Zweisprachige Grundschule in Trägerschaft der Rosen-Gruppe in Lingen

Margret Rasfeld stellte das Konzept der Evangelischen Gemeinschaftsschule in Berlin im LWH vor. Foto: LWH„Good morning“ ab September: Die am Firmenstandort im Industriegebiet Lingen-Süd im Bau befindliche bilinguale Grundschule in Trägerschaft der Rosen-Gruppe soll nach den Sommerferien den Betrieb aufnehmen. Dies erklärte Marketingchef Patrick Rosen am Montagabend auf dem Akademieabend „Schule im Aufbruch! Alternative private Schule“ im Ludwig-Windthorst-Haus vor rund 60 Zuhörern.


Durch das Angebot einer zweisprachigen Grundschule in Lingen solle das Anwerben von international ausgerichteten Fachkräften für Rosen und andere weltweit ausgerichtete Unternehmen wie BP oder GDF Suez erleichtert werden. Die Notwendigkeit der Suche nach und das Binden von Fachkräften in Lingen lasse den Unternehmen keine andere Wahl. So ist die Rosen-Gruppe bereits seit einigen Jahren auch Träger des Rokids-Kindergartens, in dessen direkter Nachbarschaft zurzeit auch der eingeschossige Schulneubau entsteht.

 

„Die Bilingualität ist unser wichtigstes Anliegen, gleichzeitig wollen wir als Technologieunternehmen aber natürlich die Bereiche Naturwissenschaft und Technik fördern – zum Beispiel in der nachmittäglichen Projektarbeit“, erklärte Rosen. Die Schule wird einzügig sein, angepeilt werden laut Rosen „20 Schüler je Jahrgang“, die in jahrgangsgemischten Gruppen über alle vier Schuljahre hinweg unterrichtet werden sollen.

 

„Wir wollen natürlich, dass unsere Mitarbeiter früh wieder im Betrieb und trotzdem ihren Kindern nah sein können und zum Beispiel gemeinsam mit ihrem Nachwuchs zu Mittag essen können“, ergänzte Rosen. Daher sei die Schule auch von 7 bis 17.15 Uhr geöffnet, in Ferienzeiten solle es zudem ein verlässliches Hortangebot geben.

 

Eine siebenstellige Summe nimmt die Rosen-Gruppe in die Hand, um am Firmenstandort in Lingen neben dem Kindergarten Rokids (im Hintergrund) eine ebenfalls bilinguale Grundschule errichten zu lassen. Foto: RosenZuvor hatte die langjährige Gymnasiallehrerin und heutige Leiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, Margret Rasfeld, gemeinsam mit zwei ihrer Schüler das Konzept der sogenannten Gemeinschaftsschule vorgestellt. Es ist eine Schule ganz ohne Frontalunterricht, Noten gibt es erst ab der neunten Schulstufe, dafür gibt es jahrgangsgemischte Klassen, Werkstätten und ganztägige, fest im Unterrichtsplan verankerte Projektdonnerstage. Klassenlehrer werden freitags zu Tutoren, mit denen über den Lernfortschritt, aber auch über Persönliches gesprochen wird.

 

„Und es gibt zum Schluss jeder Woche eine Schulversammlung. Wir beginnen mit einem Gebet. Dort können aber auch öffentlich Mitschüler oder Lehrer gelobt werden“, berichten die locker und selbstbewusst auftretenden Schüler. „Empathie ist dort wichtig, und gleichzeitig ist es für unsere Schüler ganz normal, vor 350 Personen zu sprechen und zu agieren“, ergänzt ihre Schulleiterin.

 

Fest verankerte und über ein Halbjahr laufende Projekte und das Schulfach „Verantwortung“, in dem sich die Kinder drei Wochen lang mit 150 Euro in der Tasche und begleitet von einem über 18-Jährigen außerhalb von Berlin durchschlagen, ergänzen den Schulalltag. Es gibt Kopfschütteln im Plenum, aber vor allem: viel Beifall.

 

Ab September soll in der Grundschule der Firma Rosen zweisprachig unterrichtet werden. Lesen Sie mehr dazu www.noz.de/artikel/549018