Industrielle Inseln im Park

Erste Emslandstipendien vergeben

Auch Unternehmen des IndustrieParks fördern Studierende des Campus Lingen

„Zehn Unternehmen haben Stipendien gestiftet“, erläuterte Alfons Veer, Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Emsland. Vor dem Hintergrund, dass über die Hälfte der emsländischen Unternehmen Probleme habe, Fach- und Führungskräfte zu finden, hätten dies ruhig noch mehr sein können. Veer hofft auf eine Signalwirkung: „Das Emslandstipendium ist in seiner Form einzigartig. Es besticht durch den regionalen Bezug und zeigt, wie eng Campus Lingen und emsländische Wirtschaft zusammenarbeiten.“

 

Die Hoffnung, durch das auf ein Jahr ausgelegte Stipendium – automatische Verlängerung inbegriffen, wenn beide Seiten dies wollen – von 100 Euro monatlich gut ausgebildete Absolventen des Campus in der Region halten zu können, betonten fast alle Stifter. Veer appellierte an die Stipendiaten, die teils aus Sögel, Lingen und Emsbüren, aber auch aus dem Sauerland, Delmenhorst oder Kiel stammen: „Bleiben Sie uns im Emsland erhalten und gewogen.“

 

Professor Frank Blümel, Dekan am Campus, sieht hierfür Chancen: „Wenn der Draht zwischen Unternehmen und den geförderten Studierenden stimmt, kann das langfristig zu einer Bindung führen.“ Dies empfindet Karen Landwehr aus Delmenhorst, angehende Kommunikationsmanagerin im dritten Semester, genauso: „Das ist eine tolle Möglichkeit, Unternehmen in der Region kennenzulernen.“ Ihr Stipendium hat die Sparkasse gestiftet. Hierfür gab es drei Gründe, so Vorstandsmitglied Marco Menne: „Wir fördern die Regionalität, die Jugend und das Erfolgsmodell der Zusammenarbeit zwischen dem Wirtschaftsverband Emsland und dem Campus Lingen.“

 

Auffallend hoch ist der Anteil der Kommunikationsmanager unter den ersten 13 Emslandstipendiaten. Dies begründeten Dekan Blümel und Veer auf Nachfrage unserer Redaktion unterschiedlich. Blümel erklärte, die Kommunikationsmanagement-Studierenden würden auf dem Campus durch ihre Aktivität auffallen – sei es bei der Bewerbung um Stipendien oder ihre Mitarbeit in Hochschulgremien.

 

Veer hingegen sieht hier bei den emsländischen Unternehmen Bedarf: „Das Wachstum unserer mittelständischen Unternehmen erfordert sowohl im Bereich der internen als auch der externen Kommunikation Ergänzung“, erläuterte der Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes Emsland.

 

Wie es zur Idee eines Emslandstipendiums gekommen sei, erläuterte Patrick Rosen von der Rosen-Gruppe: „Wir haben uns gefragt, warum wir als Lingener Unternehmer nach Osnabrück fahren mussten, um Studierende des Campus Lingen zu fördern.“ Von der Idee eines Emslandstipendiums bis zur Umsetzung durch den Wirtschaftsverband Emsland habe es dann dank der kurzen und unbürokratischen Wege nicht lange gedauert.

 

Lingener Tagespost
Ausgabe vom 30. Januar 2015
Ressort Kreis Emsland