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Das Emsland ist ein Energieland

Führend bei regenerativer Stromerzeugung – Wirtschaftsverband stellt Buch vor

Unter dem Titel „Emsland Powerland“ hat der Arbeitskreis Energie des Wirtschaftsverbandes Emsland am Campus in Lingen ein Imagebuch präsentiert, das auf knapp 90 Seiten Unternehmen der emsländischen Energiewirtschaft vorstellt sowie Entwicklungen in den unterschiedlichsten Energiefeldern thematisiert. Konzipiert und erstellt wurde das Werk von der Harener Werbeagentur Menke.

 

Ist der Titel „Emsland Powerland“ zu dick aufgetragen? Keineswegs, wie Landrat Reinhard Winter an einer Zahl deutlich machte: „Die Informationsplattform EnergyMap zeigt aktuell, dass 110 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs im Emsland aus erneuerbarer Energie bereitgestellt werden.“ In Niedersachsen betrage der Wert durchschnittlich nur 41 Prozent und im Bund sogar nur 22 Prozent. „Dies zeigt, dass wir im Emsland beim Thema Energiewende um Jahrzehnte voraus sind“, betonte der Landrat. „Die Energieproduktion war und ist bestimmender Strukturfaktor für die Region.“ Auch Claus Diekel, Geschäftsführer der Corntec GmbH, betonte die Vorreiterrolle des Emslandes bei der Erzeugung von regenerativer Energie und belegte dies mit weiteren Zahlen.

 

Stefan Engelshove, Leiter des Arbeitskreises Energie beim Wirtschaftsverband Emsland, erklärte, dass der Landkreis zu einem der stärksten Energieerzeugungs- und Versorgungsstandorte Deutschlands gehöre. Der Arbeitskreis Energie setze alles daran, diese Spitzenposition zu festigen. Nach seinen Worten werden in der Imagebroschüre mit einer Erstauflage von 3000 Stück nicht nur Entwicklungen bei regenerativen Energieträgern vorgestellt, sondern es sind auch Ausblicke auf die konventionellen Energien enthalten. Das Buch ist beim Wirtschaftsverband erhältlich. Als Energiethemen wurden unter anderem Windenergie, Solaranlagen, nachwachsende Rohstoffe, Biogas, Erdöl und Erdgas sowie konventionelle Kraftwerke aufgenommen.

 

Der Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes Emsland, Alfons Veer, sagte: „Viele emsländische Unternehmen sind auch außerhalb der Region von der Planung bis zur Umsetzung mit Energieprojekten beschäftigt und haben sich durch ihr Expertenwissen überregional etabliert.“

 

Frank Blümel, Dekan der Fakultät Management, Kultur und Technik der Hochschule Osnabrück am Campus Lingen, geht davon aus, dass der Masterstudiengang „Wirtschaftsingenieurwesen/Energiewirtschaft“ zum Wintersemester 2015 eingerichtet wird. Auf diese Weise könnten die emsländischen Unternehmen hervorragende Führungskräfte bekommen, meinte der Professor.

 

Heinz-Jürgen Wüllenweber, Leiter der Gaskraftwerke Emsland in Lingen, vertrat die Ansicht, dass auch künftig konventionelle Kraftwerke unverzichtbar seien.

 

Dieter Schmidt, Leitung der ExxonMobil Produktion Twist, machte darauf aufmerksam, dass erst 30 Prozent der Erdölvorkommen in der Region Emsland-Grafschaft Bentheim gehoben worden seien. Dies hänge damit zusammen, dass das Öl relativ zähflüssig sei. „Das Emsland hat als Erdölproduktionsraum noch eine große Zukunft vor sich“, meinte der Unternehmer.

 

Ludger Brüffer, Leiter des Regionalzentrums Ems-Vechte Bad Bentheim der Westnetz GmbH, verwies auf die Herausforderung, beim Netzsystem intelligente Kommunikationssysteme zu entwickeln.

 

Einsparmöglichkeiten

Wilfried Gravel, Projektleiter der Energieeffizienzagentur Emsland, sagte, dass viele Betriebe noch große Einsparmöglichkeiten beim Stromverbrauch hätten. Winter geht im Übrigen davon aus, dass Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) im Zusammenhang mit der Energiewende eine schwere Aufgabe übernommen habe. „Es ärgert mich schon, dass das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Lingen nur an wenigen Tagen Strom produziert, während alte Braunkohlekraftwerke weiterhin am Netz sind.“

 

Energieforum am 23. Oktober

Der Wirtschaftsverband Emsland weist schon jetzt auf das dritte Energieforum hin, das am 23. Oktober ab 14.30 Uhr in der Halle IV in Lingen stattfindet. Dazu wird der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer als Topredner erwartet. Vorgesehen sind fünf informative Foren. Sie lauten: Wo stehen wir heute mit der Energiewende?, Energieeffizienz und -management als wichtiger Hebel für die Wirtschaftlichkeit, Forcierung innovativer Vernetzung von erneuerbaren Energien und Energiespeichern – Herausforderungen und Lösungen, Ist Wasserstoff ein zukünftiger Energieträger? Kommunikative Herausforderungen und erfolgreiche Lösungsstrategien bei der Umsetzung von Energieprojekten. Weitere Informationen gibt es beim Wirtschaftsverband Emsland, Telefon 0 59 31-59 59 60, Internet www.wv-emsland.de

 

 

Lingener Tagespost

Ausgabe vom 14.02.2014

Ressort Kreis Emsland